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Supervision

Supervision in der Kinder- und Jugendhilfe

Sozialpädagogische und sozialarbeiterische Aufgaben in der Kinder- und Jugendhilfe erfordern den Aufbau einer tragfähigen Beziehung zwischen den Professionellen und ihren Klienten. Häufig dienen diese Beziehungen dazu, fehlende Bindungen an Eltern aufzufangen. Wobei bekannt ist, dass professionelle Helfer Eltern nicht werden ersetzen können. Aus fachlicher Sicht ist dies auch nicht ihre Aufgabe. Möglich und notwendig ist jedoch die Übernahme von einzelnen Elternfunktionen.

Mitarbeiter bringen ihre eigenen Werte, Lebensgeschichten, Haltungen und Verhaltensmustern mit. Diese stellen eine Folie dar, vor der sie Kinder und Jugendliche bzw. deren Lebensgeschichte, Resourcen und Verhaltensmuster wahrnehmen und einschätzen. Umgekehrt nehmen Kinder und Jugendliche ihre Betreuungs- und Bezugspersonen vor ihrem eigenen Hintergrund wahr, agieren und reagieren entsprechend. Es ist unvermeidlich, dass Mitarbeiter sich aufgrund dieser komplizierten und meist unbewussten Vorgänge in unzutreffende Sichtweisen und Fehleinschätzungen verstricken. Eine verantwortungsvolle Haltung gegenüber der eigenen Arbeit erfordert deshalb die regelmäßige Reflexion der eigenen Sichtweisen, Motive, Gefühle und Handlungsmuster.

Supervision unterstützt Mitarbeiter, sich in diese Lebensgeschichten einzufühlen und einen tieferen Zugang zu den Problemstellungen der Kinder und Jugendlichen zu finden.

Team- und Gruppensupervision bietet Mitarbeitern durch die Reflexion und das Teilen von beruflichen Erlebnissen persönliche Entlastung und Vergewisserung. Sie fördert den kollegialen Rückhalt und die Entwicklung eines beruflichen Selbstverständnisses, aber auch die kritische Auseinandersetzung mit dem beruflichen Handeln.

Supervision vermittelt die Fähigkeit, mögliche Konsequenzen sprachlicher und kuktureller Verschiedenheit für Bildungs- und Erziehungsprozesse richtig einzuschätzen.

Supervision macht die Rollen der Kinder- und Jugendmitarbeiter in diesem offenen, ständiger Veränderung unterworfenem Feld bewusst und fördert die Entscheidung, welche Rolle wann gefragt ist, welche Rolle die jeweilige Berufsperson individuell ausfüllen kann und welche sie einnehmen will. So wird Professionalität gefördert und die Persönlichkeit gestärkt.

Supervision unterstützt und qualifiziert Mitarbeiter in der Lösung beruflicher Konflikte.

Einzel- und Gruppensupervision für Leitungskräfte gewährt Raum, die oft einsame berufliche Rolle, die mit ihr verbundenen Fragen, Konflikte und Belastungen unter Menschen zu thematisieren, die Vergleichbares selbst erlebt haben und immer wieder erleben. Hier ist es möglich, als Leitungsperson verstanden zu werden in Situationen, die sonst eher durch Unverständnis und Ablehnung geprägt sind. Die geschützte Beratungssituation bietet aber auch zugewandte Konfrontation, z.B. wenn Führungskräfte ihrerseits mehr Verständnis entwickeln müssen für Verhaltensweisen, Haltungen und Interessen von Klienten, Mitarbeiterschaft oder Vorgesetzten.